Das Jahr des Wasser Tigers

In China wird heute das Neujahrsfest gefeiert. Es ist der zweite Neumond nach der Wintersonnenwende und heute beginnt offiziell das Jahr des Wasser-Tigers 2022. Und eines steht fest: Dieses Jahr wird anders!

 

  1. Was wird es uns bringen?
  2. Wie kannst du dich ernährungstechnisch gut unterstützen?
  3. Wie kannst du die Energie dieses Jahres für dich positiv nutzen?

 

In der chinesischen Astrologie gibt es wie bei uns 12 Tierkreiszeichen. Ihre Bezeichnung und ihre Entstehungsgeschichte sind allerdings etwas anders. In der richtigen Reihung heißen sie Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drachen, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Die Reihenfolge ergab sich laut einer Legende, als Buddha alle Tiere zu sich einlud. Der Ochse war der erste Ankömmling, gefolgt von dem Tiger. Die Ratte aber war auf dem Rücken des Ochsen mitgereist und sprang kurz vor dem Ziel herunter, um dann als Erster bei Buddha zu erscheinen. Für den Tiger ergab sich somit der dritte Platz.

Jedes Jahr steht im Zeichen eines anderen Tieres, also haben wir alle 12 Jahre ein Tiger-Jahr. Dazu kommen noch die 5 Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, die sich ebenfalls im Kreis herum abwechseln. Wir werden also erst in 60 Jahren wieder ein Wasser-Tiger-Jahr erleben.

Sehr herzlich möchte ich allen Menschen gratulieren, die dieses Jahr ihren 60. Geburtstag oder vielleicht sogar ihren 120. Geburtstag feiern.

Allen werdenden Eltern gratuliere ich zu einem Wasser-Tiger-Baby!

Der Tiger ist in seiner Grundcharakteristik ein König, er hat einen natürlich gegebenen Autoritätsanspruch. In seiner Art schwingt aber auch eine spielerisch tänzelnde Leichtigkeit, er ist mutig und hitzig zugleich. Tiger schöpfen aus dem Vollen. Sie lieben das Abenteuer und sind humorvoll. Der Tiger kann auch gut verhandeln und Konflikte lösen.

Der Wasser-Tiger ist sehr kommunikativ. Er zeichnet sich durch seine Empathie und sein Mitgefühl für andere Menschen aus, denn das Wasser birgt die Weisheit. Entscheidungen trifft er intuitiv und er verlässt sich auf sein Gefühl, deshalb genießt er das Vertrauen seiner Mitmenschen. Das Wasser bring aber auch etwas Unstetes mit sich, weshalb dieser Tiger immer in Bewegung sein muss. Es kann ihm mitunter schwerfallen, einen festen Standpunkt einzunehmen.

 

1. Was wird uns der Wasser-Tiger dieses Jahr bringen?

2021 war das Jahr des Metall-Ochsen. Der Ochse ist von seinem Gemüt her eher träge, aber zäh und ausdauernd, Yin bedeutet Feuchtigkeit. Das konnte schon mal das Gefühl verursachen, dass man nicht so richtig in die Gänge kam oder, dass das eine oder andere Projekt nicht so leicht von der Hand ging, wie man das gewohnt war. Wie eben ein Ochse, der sich in kalter, nasser Erde plagt. Es fehlte etwas an Feuer und Herzenswärme.
Begleitet wurde der Ochse letztes Jahr von einer Metall-Energie.
Das Metall-Element steht in seinem emotionalen Aspekt einerseits für Trauer, andererseits auch für das Sich-Abgrenzen. Gehorsam, Korrektheit und Pflichtgefühl prägen das Sozialverhalten. Es kamen in letzter Zeit mehrere Menschen zu mir in die Ernährungsberatung, die mir berichtet haben, dass es ihnen speziell gegen Ende der 2. Jahreshälfte gar nicht gut ging: depressive Verstimmungen, Traurigkeit, Lust- und Freudlosigkeit machten sich breit. Die Umstände, denen wir zu jener Zeit ausgesetzt waren, haben da ihren Teil dazu beigetragen – ich betrachte das immer als Ganzes.

Wie gesagt, dieses Jahr wird anders und das war in der letzten Zeit auch schon spürbar. Es wird ein yangiges Jahr. (2021 war ein Yin-Jahr, wie auch 2023 wieder ein Yin-Jahr sein wird, 2024 wieder ein Yang Jahr usw.) Yang steht für Aktivität, Expansion, für Wärme, Dynamik – die Energie drängt nach oben. So manches, was bis jetzt noch unentdeckt blieb, was verborgen unter der Erde schlummert, wird in diesem Jahr an die Oberfläche treten. Das passiert ganz ohne unser Zutun.
In einem Jahr, in dem das Yang dominiert, können sich Umstände plötzlich und schnell, ja fast Umbruch-artig ändern – darauf sollten wir gefasst sein. Der Tiger gilt auch als Geburtsstätte des Feuers. Diese Hitze kann dazu führen, dass wir unter Stress geraten können. Vielleicht haben wir oft das Gefühl, dass uns die Zeit nicht reicht. Hier ist dann vor allem eines gefragt: Geduld!

Grundsätzlich ist es so, das erste Hälfte des Jahres wird immer mehr von der Energie des jeweiligen Elements beeinflusst ist, die zweite Hälfte mehr von dem Tierkreiszeichen. Wasser hat nicht nur physisch gesehen verschiedenen Aggregatzustände, es birgt auch energetisch unterschiedliche Qualitäten. Es kann einerseits still und ruhig sein, es kann sich aber auch zu einer riesigen Welle auftürmen und alles zerstören. Wenn es dieses Jahr dazu kommen sollte, dass sich Konflikte zuspitzen und bedrohlich wirken, dann sollten wir vor allem eines nicht: die Angst regieren lassen. (Angst ist ein negativer Aspekt des Wasserelements und gleichzeitig ein Zeichen von schwacher Nieren-Energie). Wir können darauf vertrauen, dass der Tiger als geschickter Verhandler in der zweiten Jahreshälfte diesen Konflikt beilegen wird.

Do what you love – love what you do

Mit dem Tiger kommt wieder Feuer und damit Herzenswärme zu uns herein. Wir können aus der Abgrenzung hinausgehen und das Miteinander wieder in den Vordergrund bringen. Drei Punkte sind in diesem Jahr wichtig:

• Gesellschaft und Körperkontakt
• Kontakt mit unserer Umwelt – in die Natur gehen
• sich freudvollen Aufgaben widmen

Freudvolle Tätigkeiten stehen dieses Jahr wieder mehr im Vordergrund. Einfach das zu tun, was man von Herzen gerne macht. Man darf sich wieder etwas gönnen, auch für Reisen stehen dieses Jahr die Zeichen gut. Wie gesagt, die Bedingungen können sich schnell ändern, das entzieht sich unserer Kontrolle. Wir dürfen einfach das weiter machen, was uns erfreut – nicht reagieren, sondern geduldig zuschauen. Auch wenn es zwischendurch schwerer zu werden scheint, ich werde weitermachen in freudvoller Anstrengung und Liebe zu meinem Tun.

 

2. Wie können wir uns von der ernährungstechnischen Seite unterstützen?

Wir werden dieses Jahr mehr Yang zur Verfügung haben und der Tiger bringt uns noch zusätzliche Feuer-Qualität. Für Menschen, die wenig Yang zur Verfügung haben, wird es in diesem Jahr etwas leichter. Sie werden vielleicht nicht so stark frieren, wie sonst.

Das Yang geht auch nach oben, daher sollten vor allem Menschen etwas vorsichtiger sein, die etwas cholerisch veranlagt sind, die viel Kopfschmerzen, einen roten Kopf oder rote Augen haben. Vor allem scharf heiße Lebensmittel und Gewürze wie Zwiebel, Knoblauch, Pfeffer, Chili usw. können die Hitze noch verstärken. Aufpassen sollte man auch mit hochprozentigem Alkohol, sehr fetten oder frittierten Speisen oder Grillfleisch.

Besser wäre es, mehr erfrischende Lebensmittel einbauen, wie Blattgemüse, Zucchini, Tomaten, Gurken. Saftige Kochmethoden (Suppen, Eintöpfe, Kompott) bringen wieder die nötige Kühlflüssigkeit ins überhitzte System.

Es bringt aber nichts, sich zu sehr einzuschränken, das würde unsere Leber blockieren. Wir dürfen auch genießen. Es darf schmecken, wir dürfen uns erfreuen an der Gesellschaft von geliebten Menschen und Feste feiern.

Es lohnt sich auch, bittere Lebensmittel regelmäßig in den Speiseplan einzubauen. Sie senken das Yang ab und fördern unsere Verdauung. Bitterstoffe finden wir z. B. in Radicchio, Chicorée, Endivie, Quinoa oder Hopfen.

 

3. Wie kannst du die Energie dieses Jahres für dich positiv nutzen?

Die noch oben drängende Yang-Energie bringt uns dieses Jahr auch Vorteile. Wie gesagt, kommen Dinge an die Oberfläche, die bislang verborgen geblieben sind. Das heißt, eine Idee, ein Projekt, das man sich bis jetzt noch nicht getraut hat umzusetzen, das darf in diesem Jahr ausgelebt werden. Vielleicht spielst du schon länger mit einem Gedanken, etwas Neues anzufangen, dich selbständig zu machen, willst du dir einen Traum verwirklichen? Ein Instrument oder eine neue Sprache lernen? Willst du dich dafür entscheiden, endlich mehr Geld zu verdienen? Was es auch ist, es kann dein Jahr werden, um ES ENDLICH ZU TUN!

Ich werde mir dieses Jahr den Wunsch erfüllen, ein Retreat zu gestalten: das TCM|Kräuter|Retreat 2022. Darauf freue ich mich schon sehr!

Fazit:

Insgesamt kann man sagen, dass uns dieses Jahr mehr Leichtigkeit, Spontanität und Mut bringen wird. Im Zentrum stehen das freudvolle Tun, der Tatendrang, die Kommunikation und Verbindung mit unseren Mitmenschen, die Herzenswärme – all das brauchen wir jetzt alle dringend!

 

Was ist es, das du endlich tun willst?