Die 3 wichtigsten Kräuter-Tipps bei Sommerhitze

Momentan genießen wir alle die kurze Abkühlung. Nächste Woche soll es aber wieder richtig heiß werden. Wie kommst du damit zurecht?
Mit der Ernährung kannst du dich da schon sehr gut unterstützen. Das geht leicht, indem du Lebensmittel reduzierst, die in deinem Köper zusätzliche Hitze und/oder Trockenheit erzeugen. Dazu gehören:

  • scharfe Gewürze (Pfeffer, Chili, Ingwer, Tabasco, Koriander….)
  • gegrilltes Fleisch (man kann auch Gemüse, Fisch oder Calamari grillen ;))
  • Zwiebel, Knoblauch, Porree
  • Alkohol – vor allem hochprozentiger bzw. süß-alkoholische Getränke
  • Kaffee
  • trockene Brotmahlzeiten
  • Salzgebäck und Chips

Der Körper braucht jetzt Flüssigkeit. Deshalb sollten wir auch im Sommer regelmäßig Suppen essen und natürlich ganz viel trinken.

Die Natur hat auch etwas in ihrer Schatzkiste, das uns hilft  und unseren Körper nachhaltig abkühlt und unterstützt. Die folgenden 3 Kräuter kennst du bestimmt und wahrscheinlich hast du sie sogar bei dir zuhause. Aber verwendest du sie auch regelmäßig? Hier erfährst du gute Gründe, um dies zu tun.

 

  1. Die Pfefferminze
  • Geschmack: aromatisch scharf
  • Organbezug: Lunge und Leber
  • Thermische Wirkung: kühl

Funktionen:
Kühlt Haut und Lunge, klärt Augen und Kopf, löst Leber Qi Stagnation

Das heißt sie wirkt besonders gut bei Verspannungen, Angespanntheit und Kopfschmerzen – hier kann man sie innerlich als Tee verwenden und äußerlich als Öl. Pfefferminze leistet auch sehr gute Dienste bei Sonnenbrand bzw. Sonnenstich und lindert Halsschmerzen bei Sommergrippe.
Achtung: Pfefferminze wirkt auch trocknend auf unseren Körper. Wer gerne regelmäßig Pfefferminztee trinkt, der kann ihn mit ein wenig Honig süßen und damit die trocknende Wirkung neutralisieren – so machen es auch die Südländer.

In der Küche kannst du sie auch verwenden:

  • in einem Joghurt-Dip bei der nächsten Grillparty
  • in gekochten Gemüsesalaten
  • in Tabbouleh (Couscous-Salat)

 

2. Der Salbei

Geschmack:

  • aromatisch, bitter, scharf, adstringierend
  • Organbezug: Lunge und Magen
  • Thermische Wirkung: kühl

Funktionen:
Leitet Feuchtigkeit aus der Lunge aus, wirkt Qi-Stagnationen entgegen, reguliert das Öffnen und Schließen der Poren, vertreibt mild äußere Wind-Hitze.

Das bedeutet er findet Anwendung bei übermäßigem Schwitzen, vor allem in der Nacht. Das Syndrom der Wind-Hitze entspricht einer Sommergrippe mit entzündlichen Erkrankungen der oberen Atemwege – hier ist der Salbeitee ein bewährtes Hausmittel zum Gurgeln.
Außerdem stimuliert der Salbei den Magen und das Nervensystem und unterstützt dadurch unsere Verdauung – das ist jetzt im Sommer besonders wichtig, da durch die Hitze die Verdauungsleistung herabgesetzt ist.

So kannst du ihn in der Küche verwenden:

  • die einzelnen Blätter in etwas Butter leicht knusprig anbraten – als Topping für ein Salate, Risotto oder Pasta
  • ich finde, er passt hervorragend in alle Gerichte, die mit Tomaten zubereitet werden

 

 

3. Die Zitronenmelisse 

Geschmack: aromatisch, bitter, leicht adstringierend
Organbezug: Herz, Leber, Magen
Thermische Zuordnung: kühl

Funktionen: Beruhigt Leber und Herz, wirkt Magen-Feuer entgegen, vertreibt äußere Wind-Hitze, beruhigt den Geist.

Die Zitronenmelisse hilft unserem überhitzten Gemüt, wieder zur Ruhe zu kommen. Ich liebe das zitronige Aroma dieser Pflanze, allein dieser Duft hat für mich schon etwas beruhigendes. Ein Melissentee hilft uns beim Ein- und Durchschlafen und er beruhigt auch einen überhitzten Magen, der sich durch Sodbrennen, Reflux oder Gastritis bemerkbar macht.

Das fruchtige Aroma und seine milde Wirkung machen diesen Tees zu einem optimalen Kinder-Getränk. In Studien hat man herausgefunden, dass die Melisse positive Auswirkungen auf das Schließen von Synapsen hat, also die kindliche Gehirnentwicklung fördert.

Du kannst sie vielseitig verwenden:
Für Sirup, als Tinktur (sehr wirksam gegen Fieberblasen), zum Aromatisieren von Teigen für Kuchen, Kekse oder Palatschinken; fein gehackte Blätter passen auch sehr gut in gekochte Gemüsesalate.

Falls du dich jetzt fragst, wie das schmeckt, wenn man einen Kuchenteig mit Kräutern aromatisiert, dann probiere das folgende Rezept von einem „Grünen Gugelhupf“ gleich aus.

 

Zutaten:

  • 150g Zucker
  • 5 Eier
  • 1/8l Öl
  • 300g Mehl glatt
  • 1 TL Weinsteinbackpulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 Bund Zitronenmelisse oder Minze, Eberraute, Süßdolde
  • etwas Butter oder Kokosöl für die Form

Backofen vorheizen und eine Gugelhupf Form mit Butter ausfetten und mit etwas Mehl bestäuben.

Eiklar zu Schnee schlagen, danach Dotter und Zucker schaumig schlagen.

Die Blätter von den Kräutern abzupfen und in ca. 1 Liter Wasser kurz blanchieren, ausdrücken und dann mit ein wenig Kochwasser pürieren. Dann das Öl und das Kräuterpüree in die Eimasse einrühren.

Anschließend Mehl und Eischnee abwechselnd unterheben. Den grünen Teig in die Gugelhupf Form einfüllen und ca. 50 Minuten bei 160 Grad Heißluft oder 180 Grad Ober- und Unterhitze backen.

Dazu passt Mädesüß-Schlagobers:

Schlagobers in ein Schraubglas oder eine Schüssel geben und die Mädesüßblüten dazugeben. Deckel drauf und im Kühlschrank ziehen lassen, am besten über Nacht. Je länger die Blüten ziehen können, desto intensiver der Geschmack.

Dann das Schlagobers durch ein Sieb gießen und bis zur gewünschten Konsistenz aufschlagen.

 

Gutes Gelingen!

 

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